Cornelia Vossen Kultur, Medien, Kommunikation im Raum

Erstbespielung "Haus der Digitalisierung"

Aufgabenstellung

Die Corona-Pandemie hat uns die Bedeutung und den Mehrwert der Digitalisierung einmal mehr vor Augen geführt. Nun entsteht in Österreich das „Haus der Digitalisierung“ als multifunktionales Start-Up-Hub mit Ausstellungsfunktion. Es ist Teil des Universitäts-, Forschungs-, Technologie- und Gründerzentrums Technopol Tulln und bildet das neue Tor zum Campus.

Herzstück ist der Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich mit 300°-LED-Wand. Hier ist Platz für eine übergeordnete Einführung in das Thema „Digitalisierung“ ebenso wie für jährlich wechselnde Ausstellungen. Im Wettbewerb gefragt war eine grundlegende Konzeption für diesen zentralen Ausstellungsbereich ebenso wie die Entwicklung einer Gesamtdramaturgie für das Besuchererlebnis von draußen nach drinnen. Zudem sollten Konzept und Inhalte für die erste Jahresausstellung zum Thema "Mensch + Maschine" entwickelt werden - mehr dazu hier.

Chorusmoment
Zoom-Story "Mensch+Maschine"
Projektdokumentation

Umsetzung

Bereits von weitem empfängt das Haus der Digitalisierung seine Gäste mit den ersten Botschaften – neugierig machenden Fragen zur Digitalisierung auf der Fassaden-LED. Die geplante 300°-LED erweiterten wir um LED-Wände, die die Besucher und Besucherinnen gleichsam in das Haus hineinziehen, sowie um kleinere, hängende LED-Paneele sowie spiegelnde Flächen im Ausstellungsraum, die die Immersion verräumlichen. Der Ausstellungsbereich wird so zum pulsierenden Herz des Hauses – gemäß der Kernbotschaft der Gesamtinszenierung: "Das Haus der Digitalisierung will nicht Digitalisierung zeigen, sondern ist Digitalisierung."

In einem Chorusmoment baut sich die Immersion gleich einem sich steigernden Feuerwerk langsam auf, um den ganzen Raum zu fluten. Fragen führen in das große Thema Digitalisierung ein und knüpfen dabei unmittelbar an die eigene Lebenswelt an. Die sich anschließende Bespielung mit Echtzeitdaten bietet eine hoch ästhetische, poetisch wirkende Ästhetik, die den Digitalisierungsstrom visualisiert, ohne zu sehr vom Rundgang durch die Ausstellung abzulenken. Die fahrbaren, modular gestalteten Ausstellungsmöbel greifen die architektonische Formensprache des Hauses auf und ermöglichen auch in künftigen Ausstellungen immer wieder neue Raumbilder sowie punktuell Platz für Veranstaltungen.

Eine kurze, auswechselbare Mainshow führt in das Sonderausstellungsthema ein – im Fall von "Mensch + Maschine" eine Zoom-Story, die von den Satelliten im Weltall zum Chip im menschlichen Auge führt und zeigt, wie sehr die Maschinen im Zuge der Digitalisierung Bestandteil unseres Lebens und sogar unseres Körpers sind ...

Ausgezeichnet mit dem ADC-Award in der Kategorie Spatial Experience, Art Directors Club Deutschland, 2023

Aus der Begründung der Jury:
"By interconnecting media, the building pulsates as a whole, while multimedia stations in the showroom offer an in-depth visually engaging insight about the exhibition‘s topics.
A digital sculpture, the LED wall captures the essence of the House of Digitalization, which is visually never static, but always in motion. The sound also contributes decisively to the immersive power of the showroom through a 360° speaker setup throughout the experience."

Auftraggeber

Tamschick Media+Space, Berlin 2020-2023
Creative Lead/ Director: Charlotte Tamschick, Project Management: Carsten Schildwächter
© Bild(er)/ Film: ARGE Architekten Christian Kronaus, Reinhardt Gallister, Peter Mitterer; Tamschick Media+Space