Cornelia Vossen Kultur, Medien, Kommunikation im Raum

Ausstellung "Thea Sternheim"

Aufgabenstellung

Die Fabrikantentochter Thea Sternheim (1883-1971) war für die Außenwelt lange vor allem eines: die Ehefrau des skandalumwitterten Dramatikers Carl Sternheim. Doch schon bald gerät „das überirdische junge Liebesglück“ (Tagebucheintrag T.S. vom 18.12.1927) in die irdischen Niederungen der Untreue, Egozentrik und Nervenkrankheit Carl Sternheims. Was bleibt, ist Thea Sternheims Tagebuch, in dessen Spiegel sich nicht nur ein eigenständiges und unkonventionelles Frauenleben entfaltet, sondern ein umfassendes Panorama der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Themen, die es in den (Ausstellungs-)Raum zu bringen gilt ...

Umsetzung

Die Ausstellung wird erstmals einen intensiven, sinnlich orientierten Blick auf Thea Sternheim als Person und Chronistin der Moderne werfen und sie so einem breiteren Publikum zugänglich machen. Dazu werden wir u.a. mit einer zentralen Medieninstallation arbeiten, die in einem boudoirartig anmutenden Raum die Besucher und Besucherinnen unmittelbar hineinzieht in die Welt der Thea Sternheim und ihr Lebenswerk: die Tagebücher.
Hier werden sie nicht nur in Sternheims Persönlichkeit, sondern auch in die geistige und moralische Haltung eintauchen können, die aus dem Tagebuchwerk spricht. Wie verweben sich individuelles und zeithistorisches Schicksal? Was zeichnet Thea Sternheims politische und moralische Haltung aus? Was macht sie heute so aktuell und vorbildhaft?

Nach der großen, überregional äußerst positiv besprochenen Schau zu Harry Graf Kessler und seinen Tagebüchern im Jahr 2016 möchte die neue Ausstellung im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor eine Frau der „Generation Liebermann“ zu Wort kommen und einen weiblichen Blick auf Europa und die Rolle der Frau werfen lassen.

Auftraggeber

Stiftung Brandenburger Tor, Berlin 2017
© Bilder: DLA Marbach, Gitti Scherer