Fernsehbeiträge „Buchhandlung“
Aufgabenstellung
Wie übersetzt man die innere Welt eines Buches in Fernsehbilder, ohne einfach nur nachzuerzählen oder klassisch journalistisch zu berichten? Dies für jedes Werk immer wieder neu zu beantworten, war meine Aufgabe als feste freie Autorin und Realisatorin für das Fernseh-Literaturmagazin "Buchhandlung". Auf innovative Weise sollte ein Gefühl für die Atmosphäre der Bücher vermittelt und ein paralleler ästhetischer Vorgang zum Buch gefunden werden. Unten ein paar ausgewählte Beispiele.
Umsetzung
Beitrag über Jörg Steiners Roman „Der Kollege“, 1996
Jörg Steiners Geschichte dreht sich um das Thema Arbeitslosigkeit. Im Beitrag werden schnelle Bilder von geschäftigen Menschen überbelichteten Slow-Motion-Situationen des Wartens, ziellosen Gehens etc. der Hauptfigur gegenübergestellt – und somit dessen Gefühl visualisiert, als Arbeitsloser der normalen Ordnung von Zeit und Raum enthoben zu sein.
Beitrag über Alberto Manguels Sachbuch „Eine Geschichte des Lesens“, 1998
Das Buch erzählt vom Lesen als einer Obsession. Der Beitrag visualisiert dies mithilfe von extremen Nahaufnahmen des Lesevorgangs, bei dem nur die Augen vom Abenteuer in den Köpfen der Leser und Leserinnen zeugen.
Beitrag über Perikles Monioudis’ Roman „Eis“, 1997
Die Geschichte handelt vom Erwachsenwerden eines jungen Mannes, der nach dem Abitur eine Weile im Eisabbauunternehmen seines Vaters aushilft. Im Beitrag beschreibt Eis in allen Aggregatzuständen und das Herausbrechen, Zerschneiden und Zerschlagen des Eises die Zeit des Umbruchs.
Der Beitrag zu Perikles Monioudis wurde 1998 bei „Literavision“ nominiert – Wettbewerb der Stadt München für beispielhafte Fernsehbeiträge über Literatur im deutschsprachigen Raum.
Auftraggeber
Ingo Langner TV Produktion für Deutsche Welle Fernsehen
© Bilder: Deutsche Welle TV