Sonderprojekte "Exil"
Aufgabenstellung
Das Exilmuseum i.Gr. versteht sich als Plattform und Schaufenster auch für andere Institutionen und Projekte aus dem Themenfeld Exil. Im Rahmen von Kooperationen sind Projekte entstanden, deren Entwicklung ich konzeptionell und inhaltlich unterstützt und begleitet habe.
Drei ausgewählte seien hier vorgestellt.
Umsetzung
Web-App "Anhalter Bahnhof Revisited"
Das Exilmuseum wird am Anhalter Bahnhof entstehen, wo heute nur noch eine Portalruine an den einst größten Berliner Bahnhof erinnert. Nun wird der fast verschwundene Ort wieder lebendig: Unterstützt von mir als Kuratorin des Exilmuseums entwickelten das Deutsche Technikmuseum und die TU Darmstadt eine virtuelle Rekonstruktion der Berliner Architektur-Ikone samt Storytelling. Ein immersiver 360-Grad-Rundgang lädt dazu ein, das historische Bahnhofsgebäude und die damit verbundenen Geschichten neu zu entdecken. Die Anwendung soll später auch im "Raum des Ortes" des Exilmuseums zugänglich sein. Schon jetzt ist sie auf dem Gelände des Anhalter Bahnhofs mit dem eigenen Smartphone sowie online auf einer eigenen Website zu entdecken.
Exile Visual Arts Award
Der von mir mitkonzipierte Exile Visual Arts Award zeichnet Werke von Künstlern und Künstlerinnen aus, die essenzielle Fragen im Exil wie Identität, Zugehörigkeit oder Fremdheit visualisieren. Verstanden als Spürinstrument für transdiziplinäre Ausdrucksformen zum Thema Exil, richtet sich der Exile Visual Arts Award in Höhe von 10.000 Euro an Künstler*innen aus den Bereichen bildende Kunst, Fotografie, Neue Medien und Architektur. Er wird von der Körber-Stiftung, unterstützt von der Stiftung Exilmuseum Berlin, ausgelobt und jährlich vergeben und im Exilmuseum eine Ausstellungsplattform erhalten. Als Kuratorin des Exilmuseums war ich Mitglied der Jury und hielt bei der Preisverleihung auch die Laudatio auf die erste Preisträgerin des Awards, Farkhondeh Shahroudi.
Zum Ausschreibungstext geht es hier.
FREIRAUM
Auch die kürzlich eröffnete Werkstatt Exilmuseum macht deutlich, dass das Exilmuseum sich als Projekt in Partnerschaft versteht. Im Ausstellungsbereich geben wir wechselnden Institutionen und Initiativen freien Raum, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Den Auftakt machte das Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt.
Die Präsentation ist jeden Donnerstag (außer feiertags) von 15–18 Uhr, zu Veranstaltungen und auf Anfrage in der Fasanenstraße 24, 10719 Berlin zu sehen.
Auftraggeber
Stiftung Exilmuseum Berlin, 2022/23
© Bilder: TU Darmstadt, FG Digitales Gestalten / SDTB, Till Budde, Lisa Fotios